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Augmented Reality und B2B (Teil 2)

Im ersten Artikel zum Thema „Augmented Reality“ (kurz: AR) haben wir uns kurz mit den „Basics“ beschäftigt, dem Outernet und damit verbundenen Veränderungen und Möglichkeiten. Wir stellten fest, dass AR heutzutage (noch) primär im B2C als Marketing-Instrument genutzt wird. Wie aber steht es um den B2B-Bereich? Kann Augmented Reality auch hier als wirksames Marketing-Instrument genutzt werden?

Fest steht: Die genannten Umwälzungen im Bereich des Outernet werden jedes Unternehmen beeinflussen, oder sagen wir besser: treffen. Natürlich ist es notwendig, Strategien bestehender Geschäftsmodelle an die künftige Entwicklung der Marketingtrends anzupassen.
Klar im Vorteil sind dann die, die dafür bereits Vorbereitungen getroffen oder zumindest schon einmal vorgedacht haben. Selbst hier treten aber Schwierigkeiten auf, da wir gegenwärtig nur eine vage Vorstellung von den weiteren Entwicklungen haben.

Um das Dilemma ein bisschen anschaulich zu machen: Wir wissen, dass mitterweile schon erste Tests mit Augmented Reality-Kontaktlinsen durchgeführt wurden. Wir erleben, dass unsere „mobilen Endgeräte“ intelligent geworden sind. Freilich nicht „wirklich intelligent“ wie wir Menschen, aber die Geräte lernen aus den Handlungen der Besitzer und ihrem Umfeld. Sie wissen was wir mögen und was nicht. Sie besitzen die Fähigkeit, sich selbständig mit anderen Geräten zu verbinden, auszutauschen, entsprechende Informationen abzugleichen und daraus exakte Profile für den jeweiligen Nutzer zu erstellen. Und das natürlich in Echtzeit, egal wann, egal wo. Aber auch hier ist noch kein Ende der Entwicklung in Sicht.

Und nun denke ich nochmal an die Kontaktlinsen – und habe eine intelligente und komplett vernetzte Variante vor meinem geistigen Auge…

Behalten Sie die Entwicklung und die Trends dieser Technologie im Auge, um Ihre künftigen Marketing-Strategien entsprechend auszurichten.

Aktuell spricht für den Einsatz von Augmented Reality im B2B auf alle Fälle das „Ungewöhnliche“ (solange AR noch ungewöhnlich ist). Aber auch die Möglichkeit, den Kunden nicht nur interaktiv sondern auch personalisiert an dem Erlebnis teilhaben zu lassen. Ein hoher Aufmerksamkeitsfaktor ist damit sicher.

Bereits mit relativ einfachen Mitteln der AR-Technik lassen sich Aufmerksamkeit und ein bleibender Eindruck erzielen. So etwa mit einer interaktiven Visitenkarte: Auf der an und für sich normalen Karte ist ein Code oder ein sogenannter Marker aufgedruckt. Hält man diesen vor die Webcam des Computers, entsteht auf dem Bildschirm eine digitale Welt in 3D, die live in die gefilmte Umgebung des Betrachters eingeblendet wird. Auf einmal steht die Kontaktperson als quicklebendige 3D-Miniatur auf dem eigenen Schreibtisch und berichtet über sich, sein Unternehmen und die guten Gründe für eine Zusammenarbeit. Star Wars lässt grüssen. Oder Produkte des jeweiligen Unternehmens scheinen greifbar vor dem Auge des Betrachters zu schweben, lassen sich drehen, zoomen und somit aus allen Blickwinkeln betrachten.

Nicht schlecht, aber damit wollen wir uns nicht begnügen. Denn Augmented Reality soll doch wirklich ein mächtiges Marketing-Instrument „in unseren Händen“ darstellen. Neuartigkeit und Aufmerksamkeit sind toll, aber beim Einsatz im B2B sollte grundsätzlich die Nützlichkeit im Vordergrund stehen! Echter Mehrwert statt nette Spielereien mit Wow-Effekt, wie so oft im B2C.

Hilfreich für die Kundengewinnung sind Produktpräsentationen, mit denen der Anwender interaktiv agieren kann. Ihr potentieller Käufer kann das Produkt sozusagen ausprobieren oder bestimmte Abläufe simulieren, ortsunabhängig und zu jeder Zeit. Selbst noch in der Entwicklung befindliche Produkte lassen sich so „live“ vorstellen.

Gerade auf Messen ermöglicht die Augmented Reality, Produkte zu präsentieren die aufgrund ihrer Grösse, ihres Wertes oder sonstiger Hindernisse bisher so nicht vorgeführt werden konnten. Stellen Sie sich die begeisterten Besucher auf Ihrem Messestand vor, die Ihr neuestes Produkt „testen“, obwohl es eigentlich in einer Ihrer Werkshallen steht. Durch die direkte Interaktion des Interessenten mit dem virtuellen Produkt erreichen Sie automatisch einen Bezug zum potentiellen Kunden. Sie geben ihm schon jetzt das Gefühl von Nähe. Die Möglichkeiten gehen dabei weit über das hinaus, was mittels reiner 2D-Visualisierung machbar ist.

Im After Buy lohnt sich der Einsatz von Augmented Reality allemal. Zum Beispiel für interaktive Bedienungsanleitungen, Wartungs- oder Reparaturanweisungen: Der Kunde richtet seine Kamera auf das Gerät. Auf dem Display wird direkt anzeigt, wo sich welches Bedienteil befindet und was er nun tun muss. Ein Livebild des Produktes mit genauen Anweisungen anstelle von oftmals schwerverständlichen Zeichnungen oder Fotos in gedruckten Anleitungen. Dem Anwender hilft sicherlich auch, dass sich die einzelnen Arbeitsschritte animiert und aus jedem Blickwinkel erklären lassen.

Oder etwa für Produkt-Schulungen. Damit ist es dann beispielsweise möglich, den Einsatz komplexer Maschinen unter schwierigen (simulierten) Arbeitsbedingungen „begreifbar“ zu erlernen. Auch hier erhält die Orts- und Zeitunabhängigkeit eine besondere Gewichtung.

Selbstverständlich bieten sich solche Lösungen auch für den technischen Support an. Wie wäre es mit einem virtuellen Experten für Ihr Produkt? Er bietet eine genau der jeweiligen Person und Situation angepasste interaktive Beratung – dank mobilem Internet an jedem Ort und zu jeder Zeit. Ein solcher intelligenter und individueller Dialog via Augmented Reality gibt dem Kunden die Sicherheit, in nahezu jeder Situation den richtigen Ansprechpartner und die richtige Unterstützung zu haben. Wie könnten Sie eine bessere Vertrauensbasis schaffen?

Die Antwort auf die Frage, ob Augmented Reality im B2B sinnvoll einsetzbar ist, liegt eindeutig auf der Hand. Die Beispiele zeigen eine kleine Auswahl dessen, was schon heute mit Augmented Reality möglich ist. Mir stellt sich nun die Frage, weshalb diese Technologie bisher nur so schleppend eine Akzeptanz im B2B erfährt. Was sagen Sie dazu? Wir freuen uns auf Ihre Meinung.

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